Mal nachgedacht...und gemeckert...!!!

Wie bekommt man denn Tierchen von "A" nach "B" ?

Ein Over-Night-Express kostet eine Menge Geld, so 35.- 55.-, glaub ich, wenn mittlerweile nicht noch teurer.

Die Tiere werden den ganzen Tag über irgendwann abgeholt (wenn keine Zeit festgelegt wird) dann stehen sie in einer Halle oder fahren mit anderen Paketen spazieren bis die Route beendet ist. Manche Speditionen nehmen die Kiste dann ins klimatisierte Fahrerhaus. OK, am Wochenende und bei Extrem -Witterung finden keine Transporte statt. Nachts fahren die Tiere dann nach Hannover. Die meisten Transporte gehen über Hannover, das ist der Hauptumschlagplatz der Speditionen. Dort werden die Tiere dann verladen und in der Früh reisen sie weiter. So kann es ohne Weiteres passieren, daß Tiere, die von München nach Garmisch (ca 100km) reisen sollen, erst mal in Hannover landen.(ca. 800km)

Aus dem Ausland ist es noch schwieriger...Doris aus der Schweiz macht öfter mal Transporte, mit der Grenze ist das nicht so einfach. Die bringt die Tiere mit dem Auto über die Grenze zu einer Freundin und von dort aus bestellt sie einen Transport.

Eine Mitfahrgelegenheit wäre noch die Alternative, findet man relativ einfach im Internet. Das ist wesentlich günstiger und schneller (ca.5-6 Std.München/Berlin) 
Ich persönlich lass mir nix schicken. Will mir meine Tierchen einfach selber anschauen, sehe dann auch die Haltung und den Zustand der anderen Tiere. Bei mir muß der berühmte "Funke überspringen". Wenn ich sie persönlich nicht abholen kann wart ich lieber, bis ich den Züchter irgendwo treff. Wenn ich was schicken lass dann isses da, wer will den Tierchen eine Rückreise zumuten ??? und Geld kostet das dann auch wieder.

Obwohl ich momentan so an die 45 Tiere (mit Jungtieren) hab, Meeris sind bei mir Lebewesen, die bei und mit mir leben sollen und keine Ware. Ich war bei Eva in Winterthur, bei Doris in Basel und hab mir meine Tierchen dort selber abgeholt. Wenn man einen Haufen Geld für Transporte zahlt; eine Bahn-Fahrkarte ist auch oftmals fürs gleiche Geld zu haben und ich hab noch einen schönen Ausflug gemacht. Dann hab ich sie gleich dabei und kann sie gemütlich während der Fahrt versorgen. Auch hab ich auf den meist längeren Fahrten Zeit, mich gleich mit dem neuen Fellknäul vertraut zu machen. Gerade bei kleinen Jungtieren finde ich es enorm wichtig, sie nicht einfach in eine Kiste zu stecken und ihrem Schicksal zu überlassen.

Tiere die aus meiner Zucht stammen, sind vom ersten Tag an mit Menschen vertraut ! Deshalb ist es mir am liebsten, wenn der neue Besitzer seine Knutschkugeln bei uns anholt.

Nicht selten hab ich meine Tierchen auch schon selbst "geliefert". Dann sieht man auch gleich wohin sie kommen. Leider ist das halt nicht immer möglich. In diesem Fall versuche ich mindestens 2 Tiere zu versenden, durch ein Hasengitter getrennt aber mit Nasenkontakt. Das ist wichtig denn wer unsere Liebinge beobachtet, wird sehen wie dicht sie bei Angst auf/unter/nebeneinander sitzen. Das ist gerade bei warmer Witterung sehr gefährlich denn unsere Fellmonster sind sehr hitzempfindlich !

Auch hab ich gerne über den Kauf hinaus, Kontakt mit den neuen Besitzern. Deshalb lass ich mir immer den Namen und die Tel-Nr der neuen Herrchen und Frauchen geben. Leider hab ich trotz aller Vorsicht auch da mal schlechte Erfahrungen gemacht:

Weihnachten 05, das Telefon klingelt: "Haben sie junge Meerschweinchen ? Ja,? das Zoogeschäft xxx gab mir Ihre Nummer... ich komm gleich vorbei... OK " Wenig später klingeling.....

Eine Mutter mit 2 Jungs kam vorbei. Jeder, auch die Mutter griff sofort nach einem Teddy-Bübchen und ließ es nicht mehr los. Folglich nahmen sie alle 3 mit, denn keiner wollte einen Kompromiß machen. Nach knapp 10 Minuten waren sie wieder verschwunden, hab mir gerade noch ihre Tel.Nr. und den Namen aufschreiben lassen... --- Wenige Wochen später wollte ich mal nachfragen wie sich denn die 3 Bübchen vertragen... man hatte schon von 3er Gruppen gehört...

Leider war nur eine Ansage: "Kein Anschluß unter dieser Nummer"... hatte sie sich nur verschrieben oder ???

Meine beiden Mädels hab ich schon sehr klein an den richtigen Umgang mit Tieren gewöhnt. Kinder müssen behutsam an Tiere herangeführt werden, ja Respekt vor den Tieren haben und kein Tier zu irgendwas zwingen. Auch wenn unsere Meerlis sehr friedlich sind, so können sie doch ordentlich zubeißen wenn sie in Bedrängnis geraten. Wenn ein Tier aus diesem Grund einmal beißt, gehört nicht das Tier bestraft, sondern der Halter. Ein kontrollierter Umgang ist zwingend notwendig, bis die Kinder mindestens 6 Jahre alt sind. Bis dahin sollten sie sich verinnerlicht haben, daß Tiere Lebewesen sind und kein Spielzeug. Es gibt da so einen schönen Spruch der lautet:

Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie Du den Schmerz !!!

Sie, als Eltern, sind da in die Pflicht genommen, den Umgang mit jedem Tier zu überwachen !!!

Tiere sind komplett auf unsere Pflege und Schutz angewiesen, ein Mensch geht zur Türe raus wenn er Hunger hat und holt sich was, aber was tut so ein Meerschweinchen (oder Hamster, Maus ?) wenn es ohne Futter in einem verkoteten Käfig dahinvegetiert? Es stirbt unter Qualen und das muß jedem Menschen klar sein, der sich Tiere anschafft. Nicht nur kaufen weil das Kind so jammert oder weil der Hund oder die Katze gerade sooo süüüüß schaut und die Finger abschleckt !!!

Jedes Tier braucht seine Pflege, Zuspruch, Auslauf, es ist ein Geschöpf Gottes das ein Recht auf Leben hat !!! 

München ist recht günstig gelegen für einen Ausflug in die Schweiz, und ich freu mich schon auf die Ausstellung in Weinfelden im August.

Bei unserem Hobby reizt mich auch die Zusammenkunft mit Gleichgesinnten. Sommerfeste, Ausstellungen, Ausflüge zu anderen Züchtern, machen Freude und ich hab durch meine Meerlis schon sehr viele nette Menschen kennengelernt !!!

Freilich gibt es auch Menschen, die sobald sich eine Gruppe bildet, die Führung an sich reißen und anfangen wollen zu erziehen, aber da muß man dann halt drüberstehen und mit Selbstbewußtsein und einer kleinen Portion "Mut zum Anderssein" seinen Weg gehen.

Seid mal ehrlich, wir Meerihalter/züchter sind doch alle irgendwo ein bissl "anders" egal ob wir Tierärzte, Lehrer, Ingenieure oder einfach nur Meeridamische sind... welcher "normale Mensch " würde sich sonst über den ersten Löwenzahn im Frühjahr freuen ???

Ich gehe durch die Natur, mache meinen Rücken krumm und die Finger schmutzig, um meine Tüte mit Löwenzahn, Gras, Luzerne, Wegerich & Co zu füllen und sehe vor meinem geistigen Auge schon meine Meeris begeistert mampfen. Wir Meeridamischen bekommen einen Blick für die Natur, freuen uns über eine bizarr geformte Wurzel, eines umgestürzten Baumes die wunderbar ins Freigehege passt, während ein Anderer sie als störend empfindet und ins Feuer wirft.

Wir leiden an Silvester mit unseren Tieren, während andere ihr Geld sinnlos, stinkend und lärmend in die Luft ballern.

Wir fahren hunderte von Kilometern um zu irgendwelchen Ausstellungen zu kommen, ja wir übernachten teilweise in der Fremde und nehmen Hitze, Sturm und Regen in Kauf, nur um unserem Hobby zu fröhnen...

Wir sind schon was sehr Besonderes !!!

Und können darauf stolz sein !!!

In diesem Sinne

GABY

Hier, an dieser Stelle möchte ich Euch etwas zum Nachdenken geben. Diese Geschichte entspricht der Realität.

Die Geschichte von LEA

Ich weiß nicht mehr viel von dem Ort, wo ich geboren bin.
Es war eng und dunkel und nie spielte ein Mensch mit uns.
Ich erinnere mich noch an Mama und ihr weiches Fell,
aber sie war oft krank und sehr dünn.
Sie hatte nur wenig Milch für mich und meine Brüder und Schwestern.
Die meisten von ihnen waren plötzlich gestorben.
Als sie mich meiner Mutter wegnahmen,
hatte ich furchtbare Angst und war so traurig.
Meine Milchzähne waren kaum durchgestoßen
und ich hätte meine Mama doch noch so sehr gebraucht.
Arme Mama, es ging ihr so schlecht.
Die Menschen sagten, dass sie jetzt endlich Geld wollten
und dass das Geschrei meiner Schwester und mir, ihnen auf die Nerven ginge.
So wurden wir eines Tages in eine Kiste verladen und fortgebracht.
Wir kuschelten uns aneinander und fühlten wie wir beide zitterten ohnmächtig vor Angst.
Niemand kam, um uns zu trösten.
All diese seltsamen Geräusche und erst noch die Gerüche,
wir sind in einem "Petshop", einem Laden, wo es viele verschiedene Tiere gibt.
Einige miauen, andere piepsen, einige pfeifen.
Wir hören auch das Wimmern von anderen Welpen.
Meine Schwester und ich drücken uns eng zusammen in dem kleinen Käfig.
Manchmal packt uns jemand und hebt uns hoch um uns zu begutachten.
Einige sind freundlich und streicheln uns, andere sind grob und tun uns weh.
Oft hören wir sagen "oh, sind die süß, ich will eine ",
aber dann gehen die Leute wieder fort.
Letzte Nacht ist meine Schwester gestorben.
ich habe meinen Kopf an ihr weiches Fell gelegt und gespürt,
wie das Leben aus dem dünnen Körper gewichen ist.
Ich soll verbilligt abgegeben werden, damit ich bald wegkomme.
Niemand beachtet mein leises Weinen, als meine kleine Schwester weggeworfen wird.
Heute ist eine Familie gekommen und hat mich gekauft !
Jetzt wird alles gut. Es sind sehr nette Leute,
die sich tatsächlich für mich entschieden haben.
Sie haben gutes Futter und einen schönen Napf dabei
und das kleine Mädchen trägt mich ganz zärtlich auf den Armen.
Ihr Vater und ihre Mutter sagen, ich sei ein ganz süßes und braves Hundchen.

Ich heiße jetzt Lea.

Ich darf meine neue Familie auch abschlabbern, das ist wunderbar.
Sie lehren mich freundlich, was ich tun darf und was nicht,
passen gut auf mich auf, geben mir herrliches Essen und viel, viel Liebe.
Nichts will ich mehr, als diesen wunderbaren Menschen gefallen und es gibt
nichts Schöneres als mit dem kleinen Mädchen herumzutollen und zu spielen.
Erster Besuch beim Tierarzt.
Es war ein seltsamer Ort, mir schauderte. Ich bekam einige Spritzen.
Meine beste Freundin, das kleine Mädchen, hielt mich sanft
und sagte es wäre o.k., dann entspannte ich mich.
Der Tierarzt schien meinen geliebten Menschen traurige Worte zu sagen,
sie sahen ganz bestürzt aus. Ich hörte etwas von schweren Mängeln
und von Dysplasie E und von Herz zwei. Er sprach von wilden Zuchten
und dass meine Eltern nie gesundheitlich getestet worden seien.
Ich habe nichts von alledem begriffen,
aber es war furchtbar, meine Familie so traurig zu sehen.
Jetzt bin ich sechs Monate alt.
Meine gleichaltrigen Artgenossen sind wild und stark,
aber mir tut jede Bewegung weh. Die Schmerzen gehen nie weg.
Außerdem kriege ich gleich Atemnot,
wenn ich nur ein wenig mit dem kleinen Mädchen spielen will.
Ich möchte so gerne ein kräftiger Hund sein, aber ich schaffe es einfach nicht.
Vater und Mutter sprechen über mich.
Es bricht mir das Herz, alle so traurig zu sehen.
In der Zwischenzeit war ich oft beim Tierarzt und immer hieß es
"genetisch" und "man kann nichts machen".
Ich möchte draußen in der warmen Sonne mit meiner Familie spielen,
möchte rennen und hüpfen. Es geht nicht.
Letzte Nacht war es schlimmer als eh und je.
Ich konnte nicht einmal mehr aufstehen um zu trinken
nur noch schreien vor Schmerzen.
Sie tragen mich ins Auto. Alle weinen. Sie sind so seltsam, was ist los?
War ich böse? Sind sie am Ende böse auf mich?
Nein, nein, sie liebkosen mich ja so zärtlich.
Ach, wenn nur diese Schmerzen aufhörten!
Ich kann nicht einmal die Tränen vom Gesicht des kleinen Mädchen ablecken,
aber wenigstens erreiche ich ihre Hand.
Der Tisch beim Tierarzt ist kalt. Ich habe Angst.
Die Menschen weinen in mein Fell, ich fühle, wie sehr sie mich lieben.
Mit Mühe schaffe ich es, ihre Hand zu lecken.
Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und ist sehr freundlich
und ich empfinde etwas weniger Schmerzen. Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft,
ein kleiner Stich ...... Gott sei Dank, der Schmerz geht zurück.
Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit.
Ein Traum:
Ich sehe meine Mama, meine Brüder und Schwestern auf einer großen grünen Wiese.
Sie rufen mir zu, dass es dort keine Schmerzen gibt, nur Frieden und Glück.
So sage ich meiner Menschenfamilie "Auf Wiedersehen" auf die einzig mir mögliche Weise:
Mit einem sanften Wedeln und einem kleinen Schnuffeln.
Viele glückliche Jahre wollte ich mit euch verbringen, es sollte nicht sein.
Statt dessen habe ich euch so viel Kummer gemacht.
Es tut mir leid, ich war halt nur eine Händlerware.

Lea ©1999 J. Ellis - bewilligte Übersetzung von E. Witter

Diese Geschichte kann und soll weitergegeben werden und somit darf sie kopiert werden. Auch auf andere HP´s.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

 

 

 

 


 

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