Der Wert des Lebens...

Menschen nehmen sich das Recht, über den Wert eines Lebewesens zu entscheiden.

Kürzlich wollte eine Züchterin mit mir über den Preis meiner Tiere dikutieren. Sie meinte anderswo bekäme sie "sowas" schon billiger..., Gut, bleibt jedem überlassen, das ist die freie Marktwirtschaft. Aber solchen Leuten, die handeln wollen und Mengenrabatt fordern, möchte ich keines meiner Tiere anvertrauen.

Doch wie bewertet man den Wert eines Tieres ?

Für den Viehhändler bemißt sich der Wert einer Kuh nach dem Gewicht und dem aktuellen Fleischpreis auf dem Markt.

Für den Viehzüchter ist wichtig wie viele Kälber eine Kuh bringen kann, und ob ein Zuchtbulle zuverlässig deckt, bzw wieviel Deckgebühr er dafür verlangen kann.

Für den Milchbauern aber, hat die gleiche Kuh wohl einen ganz anderen Wert, nämlich den, wieviel Milch das Tier täglich gibt und wie hoch die Milchpreise sind.

Für einen kleinen Almbauern mit wenig Viehbestand, ist eine Kuh Lebensgrundlage für seine Familie, also sozusagen von unschätzbarem Wert.    

Wie also soll ich den Wert eine Meerschweinchens festlegen ?

Ein Züchter wird damit vermehren, seinen Bestand erweitern, fremdes Blut einbringen, evtl die "Qualität" seiner Tiere verbessern.

Der normale Meerschweinchenhalter hat seine Tiere um sie zu lieben, beschmusen, beobachten, einfach des Tieres wegen, wer kann also sagen welches Tier mehr "wert" ist ?

Manche Züchter bemessen den Wert ihrer Zuchttiere aber auch nach der Zahl der Generationen, auf die sie ihre Zucht aufbauen.

Richtet sich der Wert eines Tieres also nach Rasse, Farbe, Alter, Größe, wieviel das Futter gekostet hat, bis es abgabebereit ist, oder wie ?

Mir ist es wichtig wie meine Tiere behandelt werden, wenn sie meinen Stall verlassen haben und nicht wieviel meiner, bis dahin entstandenen Unkosten wieder gedeckt wurden.

Natürlich habe ich "Grundpreise" für meine Tiere, die ich jedoch individuell anpasse.

Mir ist es wichtiger, bei liebevollen Menschen, einen guten Patz für meine Tiere zu finden, als auf meine Kosten zu kommen. In Einzelfällen gebe ich auch mal ein Tier sozusagen als Dauerleihgabe ab, wenn ich damit einen Menschen, der kein/wenig Geld hat, glücklich machen kann. Allerdings unter der Bedingung, daß das Tier, artgerecht versorgt wird und wenn es aus irgendwelchen Gründen dort nicht bleiben kann, wieder zu mir zurück kommt.

Wer also meint, mit unserem Hobby "kostendeckend" zu arbeiten, oder gar was verdienen zu können, der sollte sich ein anderes "Geschäft" zulegen.

In diesem Sinne

GABY KNORR          

 

 

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